Jahresbericht 2015

(Auszug; den vollständigen Bericht können Sie anfordern bei Epona-Stiftung für Pferd und Umwelt c/o Mermagen, Kesselstr. 15, 53797 Lohmar)

Zwei Filmemacher inmitten von Pferden

Nach dem großen Umzug im Jahr 2014 von der Normandie in die spanischen Pyrenäen geht es 2015 um die weitere Eingewöhnung. Das fällt unseren Pferden nicht sehr schwer, vor allem auch deshalb, weil sich ein professionelles Team liebevoll um sie kümmert, sie viel Platz und gutes Futter haben sowie neue Freundschaften schließen können, da es in Sora viele Artgenossen gibt.
Abgesehen von einer schweren Tendinitis, die Ella fast an ihre Grenzen brachte, hielten sich die Krankheiten unserer Seniorinnen und Senioren 2015 in Grenzen. Leider konnten wir immer noch keine Lösung für das Hufproblem unseres Nesthäkchens Aloha finden, obwohl etliche Untersuchungen und Analysen durchgeführt wurden. Von Zeit zu Zeit geht es ihr besser, aber dann gibt es immer wieder schlechte Perioden, vor allem, wenn es Wetterveränderungen gibt. Bei Regen muss sie in den Stall, denn Feuchtigkeit scheinen die kleinen Ungeheuer in den Hufen zu lieben, und sie werden dann richtig aktiv und legen Aloha völlig lahm.

Epona-Talks

Im Sommer bekam die Epona-Stiftung Besuch aus Paris. Mit der französischen Philosophin Florence Burgat führte die Präsidentin der Epona-Stiftung, Marlies Kamps, ein Interview zum Thema „animal rights“. Die ehemalige Dressurreiterin und Pferdetrainerin Johanna Wiig war auch vor Ort und sprach über ihr Verhältnis zu Pferden und erklärte, warum sie sich entschieden hatte, nicht mehr zu reiten.
Wir werden die Interviews und Gespräche im Rahmen der „epona-talks“ zum Thema Tierschutz und Miteinander von Mensch und Tier unter verschiedenen Gesichtspunkten wie zum Beispiel philosophischen, ethischen, rechtlichen in lockerer Reihenfolge fortführen. 2016 ist ein Gespräch mit Dona Holleman geplant, der Autorin von „Discussions with EPO-NA“.

Pferde vor der Kamera

Vom 16.-21.Oktober war der Filmemacher Peter Buhmann in Sora bei der Epona-Stiftung. Mit seinem Kameramann Adnan Hodzic filmte er vier Tage lang die Epona-Pferde, verfolgte die Arbeit von unserem Hufschmied Xesco, Pferdetrainer Toni, Therapeutin Silvia, Veterinärin Neus und nahm Hofbesitzerin Mercè sowie unsere Präsidentin Marlies auf. Mit siebeneinhalb Stunden Filmmaterial im Gepäck flogen Peter und Adnan zurück nach Köln. Daraus produzierte Peter zehn Videos mit einer Gesamtlänge von einer knappen halben Stunde. Die Videos berichten von der Philosophie der Epona-Stiftung (about epona), den Bedürfnissen der Pferde (space for horses) sowie über unsere Schützlinge im Einzelnen und ihre Helfer.

Ein Mann filmt einen Hufschmied bei der Arbeit
Der Filmemacher Peter Buhmann hält ein Pferd

Nach der Arbeit in Sora fasste Peter seine Erfahrung zusammen: „Bislang hatte ich eigentlich wenig Kontakt zu Pferden und mein Interesse an ihnen war auch nicht sonderlich ausgeprägt. Durch die Dreharbeiten mit dem intensiven und im wahrsten Sinne des Wortes hautnahen Kontakt zu den Epona-Pferden hat sich mein Blick auf diese liebenswerten, stolzen und doch so sensiblen Wesen nachhaltig verändert.“

Danke Peter und Adnan, das waren intensive und spannende Tage mit Euch und den Pferden, und Dir Peter vor allem ein großes Dankeschön auch im Namen der Pferde für Deinen Einsatz und Deine Hingabe. Die Videos sprechen für sich, und sie sagen eigentlich alles über das Pferdeprojekt der Epona – Stiftung für Pferd und Umwelt.

Patenkinder und Uerê

Es bleibt noch von Uerê und dem Eselprojekt in Eritrea zu berichten. Unsere beiden Patenkinder Suellen und die jüngere Talita konnten das Schuljahr 2015 gut abschließen (siehe Final School Report Card 2015). Wie der angefügte Bericht aus Rio de Janeiro zeigt, ist die Situation in Brasilien nicht einfach.

„Brazil is going through some major turmoil caused by massive corruption charges, impeachment processes, environmental issues and last but not least weak commodity prices and a very high inflation. The prosperous years are over and Brazil is scrambling to stay afloat. The unemployment rate is rising, consumption is down, default on private debts is rising and the country is loosing its investment grade. Rio de Janeiro, as the main producer of oil, is very much hit by the low commodity prices and shortages of public funding are becoming all to apparent. The public health care system in Rio de Janeiro lacked around EUR 61 Mio just in December and some hospitals had to close and patients were turned away. And this is only one example of the misfortunes. If one knows that the athletes, staying in the new Olympic village, will not have a TV in their rooms, than one can imagine how tight the funding is.

Talita, ein Mädchen des Projektes Uere in Rio de Janeiro
Suellen, a girl of the project Uere in Rio de Janeiro

In Projeto Uerê we notice an increased food demand amongst the children and some families are receiving food supplies, so that their children must not go to bed hungry. We had various cases of dengue fever in 2015 of which one boy was critically ill in hospital. With the present hot and humid temperatures, we expect dengue to return in 2016.

Final Grades 2015

The security situation in the slum is unchanged. The rival drug factions are still active and engaged in territorial disputes or in gun battles with the local military police.

The football project is a true success and the boy’s team is winning many trophies.
Also more and more children like to participate in the violin project. They recently had a wonderful show in town.

In December Yvonne received the Human Rights Award 2015 in the Congress in Brasilia. Another similar award was handed out to Yvonne in Rio de Janeiro.“

Esel tragen das Wasser

Annie Hasemanns berichtete uns über das Eselprojekt von ArcheMed in Eritrea, das die Epona-Stiftung mit dem Kauf von zwei Eseln unterstützt hat (siehe auch den Jahresbericht 2012):

Ein Mädchen reitet auf einem Esel und bringt Wasser in ihr Dorf in Eritrea.

„ArcheMed erhält viele Spenden für das Eselprojekt und wir verteilen diese Gelder an Vertrauenspersonen wie die Frauenunion, Nonnen und Priester, die auf dem Land sehr sehr gute Arbeit leisten und die Ärmsten der Ärmsten erreichen – egal ob es Christen oder Muslime sind. In einem der Dörfer haben wir eine Kontaktperson, die uns Frauen vorstellt, die für einen Esel in Frage kommen. Sie kümmert sich dann um den Erwerb des Tieres, und es wird uns bei unserem nächsten Besuch gezeigt. Leider verlieren wir hin und wieder auch Tiere, weil sie von herumstreunenden Hyänen gerissen werden.

Es ist auf jeden Fall ein gutes Projekt, da die Frauen mobiler werden und ihre Agrarprodukte zum Markt transportieren und andere Güter wieder mit nach Hause bringen können. Auch können mit Hilfe des Esels größere Mengen Wasser auf einmal geholt werden, und die Mädchen müssen nicht so schwer tragen.

Ein Mädchen und ihr Esel
Eine Frau transportiert Holz durch eine Wüste in Eritrea.

Im Moment herrscht eine Dürre und viele Brunnen in der Nähe der Dörfer sind ausgetrocknet. Viele Frauen und Mädchen müssen15 km weit gehen, um die nächste Wasserstelle zu erreichen. Abends sieht man oft ganze Herden von Rindern, Schafen, Ziegen und Eseln gemeinsam durch die Landschaft ziehen, um die nächste Wasserstelle zu erreichen. Die Jungs kümmern sich um die Rinder, Schafe und Ziegen, und die Mädchen sind mit den Eseln und den Wasserkanistern unterwegs. Es sind teils biblische Szenen.“